FOMO: Von Dingen, die wir verpassen.

FOMO: Von Dingen, die wir verpassen.

 

Neulich habe ich etwas Schreckliches getan. Etwas, das mich wohl für immer als soziale Außenseiterin brandmarken wird. Ich wage es kaum auszusprechen, aber hier ist die schockierende Wahrheit: Ich habe mein Smartphone drei Stunden lang nicht angeschaut.

Ich weiß, ich weiß. Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Und ich will euch warnen: Die Konsequenzen waren katastrophal.

Zuerst das Offensichtliche: Ich habe 143 Nachrichten in unserer Familien-WhatsApp-Gruppe verpasst. 142 davon waren Fotos vom neuen Hund meiner Tante. Er wird mich beim nächsten Besuch bestimmt mit dem bösen Blick strafen.

Auf Instagram habe ich nicht rechtzeitig gesehen, dass eine Influencerin, deren Namen ich nicht kenne, eine neue Hautcreme beworben hat, die angeblich mein Leben verändert hätte. Nun werde ich für immer mit unwichtigem Gesicht herumlaufen müssen.

Bei Bluesky tobte ein Skandal, den ich nie ganz durchblicken werde, weil ich erst zu spät eingestiegen bin. Anscheinend hat jemand irgendwas gesagt, das irgendwer anderes als problematisch empfand. Nun werde ich nie die einzig richtige Meinung dazu haben können.

Und dann der absolute Horror: Ich habe eine sensationelle Sonderaktion im Online-Shop meiner Lieblingsmarke verpasst. 15 % Rabatt! Auf ALLES! Außer die Sachen, die ich sowieso kaufen wollte.

Am Ende dieses Albtraums kam ich zu einer bitteren Erkenntnis: Während ich meine Aufmerksamkeit meinen Mitmenschen, Gesprächen und der Welt um mich herum schenkte, hat das Internet ohne mich weitergemacht.

Mein einziger Trost: Niemand hat gemerkt, dass ich weg war.

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